Safari [Woche 4]

Das Bild, was bestimmt einige von Tansania im Kopf haben, ist weite, trockene Landschaft mit Elefanten und dem Kilimanjaro im Hintergrund. Das ist eine klitze kleine Seite dieses riesigen Landes. Diese durften wir in der vergangenen Woche mit den Schülern erkunden.

Nach ein paar entspannten Tagen am Anfang der Woche, in den ich leider auch einmal krank war, ging es dann gesund und gestärkt am Donnerstag früh mit ca. 200 Schülern in den Schulbussen Richtung Arusha. Dabei bekamen wir ein bisschen ein Gefühl dafür wie riesig das Land ist. Wir fuhren den gesamten Tag, insgesamt waren wir 17 Stunden unterwegs, ehe wir erschöpft in Karatu, einem Ort in der Nähe von Arusha ankamen. Auch den Kilimanjaro konnten wir aus dem Fenster in der Ferne sichten. Es lief in unserem Bus auch Musik und das Musikvideo passend dazu, sodass es auch Zeiten gab, wo kräftig mitgesungen wurde und Stimmung im Bus war.

Am Ende waren doch alle ziemlich erschöpft als wir ankamen.

Nach wenigen Stunden Schlaf ging es am nächsten Tag für einen Teil der Gruppe inklusive mir in den Ngorongoro Nationalpark. Der Nationalpark ist in einem riesigen Krater eines Vulkanes. Durch die Höhenlage war es auch deutlich kühler als in Kibaha . Nach einem kleinen Sportspiel ging es mit einem Bus in den Krater. Ein Guide erklärte den Kindern auf Kiswahili einiges zum Nationalpark und zu den Tieren. So konnten wir eine Vielfalt an Tieren sehen wie Elefanten, Zebras, Giraffen, Nilpferde aber auch Büffel und viele Vögel, von weiten sogar ein paar Löwen. Die Kinder waren begeistert, aber auch noch ein bisschen müde von der letzten kurzen Nacht. An dem dritten Tag ging es daher für uns alle nochmal in den Krater. Für uns ging es zu einem Denkmal im Park sowie zu einem Museum in der Olduvai Schlucht zur Geschichte der Tiere und des Menschen im Nationalpark. Das besondere des Nationalparks ist, dass dort Menschen wohnen dürfen: die Massai. Sie leben dort und verkaufen zum Beispiel den Touristen ihren selbstgemachten Schmuck. Als letzte Attraktion sahen wir uns noch den "shifting sand" an, eine kleine Sanddüne die durch den Wind langsam durch die Landschaft bewegt wird. Ich bin erstaunt über die Ausdauer der Kinder, mit so wenig Schlaf so gut durchzuhalten.
Denn am nächsten Tag ging es schon um 5 Uhr zurück Richtung Kibaha. Ein volles Programm die Tage und für die Lehrer bestimmt auch nicht immer leicht alles zu koodinieren. Aber zum Glück hat alles soweit gut geklappt. Auf der langen Fahrt zurück hatte ich wieder viel Zeit zum Nachdenken. Und die brauchte ich auch. Es ist einfach unglaublich, dass ich jetzt schon einen Monat hier bin. So schnell vergeht die Zeit. Ich fühle mich definitiv schon wohl hier, aber es ist noch nicht so richtig zu Hause. Ich brauch noch ein bisschen Zeit um mich an das Leben hier zu gewöhnen und meinen Platz zu finden. Ich muss auch erstmal einen richtigen Zugang und ein Gespür für die Schüler entwickeln, Teil des Projektes werden, denn während des Ausfluges habe ich mich nicht richtig als Unterstützung gefühlt. Das ist natürlich auch schwer, da jetzt Ferien waren und wir nicht bei der Organisation des Ausfluges dabei waren.
Und nebenbei lern ich ab und zu ein bisschen Kiswahili und freue mich über jeden neuen Satz den ich sagen kann, auch wenn mir der Prozess des Lernens langsam vorkommt. Nächste Woche beginnt dann der richtige Alltag, der uns bestimmt nochmal vor andere Herausforderungen stellen wird. Ich freue mich drauf.
Jetzt habe ich erstmal noch zwei Tage Zeit zum Gedanken ordnen, ehe es dann am 25. losgeht mit der Schule.
Sonnige Grüße aus Kibaha, bis bald